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Echt cool: Eisklettern

Eisklettern ist bereits sehr beliebt und kann von allen, die fit genug sind, erlernt werden. Natürlich braucht man für diese Sportart die richtige Ausrüstung sowie das nötige Know-how für die Tourenplanung und -durchführung.

Die Eisklettermöglichkeiten sind in den letzten Jahren stark gestiegen. In der Eisarena Kolm-Saigurn in Salzburg beispielsweise gibt es viele Wasserfälle, die auch für AnfängerInnen geeignet sind. Zudem werden dort auch Wasserfälle künstlich hergestellt. Direkt vor dem gemütlichen Naturfreundehaus Kolm-Saigurn steht ein Eiskletterturm, auf dem man sogar nachts bei Flutlicht klettern kann.

Eisklettern kann jede(r) lernen! Kletterinnen und Kletterer sowie BergsteigerInnen haben zu Beginn natürlich gewisse Vorteile, weil ihnen die Seiltechnik und gewisse Bewegungsabläufe nicht fremd sind. Will man selbstständig eisklettern, ist es wichtig, eine Ausbildung in Lawinenkunde zu absolvieren.

 

 

Die Ausrüstung

 

Die Bekleidung

Wie bei allen Outdoor-Sportarten sollte man sich nach dem Zwiebelschalenprinzip kleiden. Die oberste Schicht sollte aus einem wasserabweisenden Material bestehen. Eine Daunenjacke gehört auf jeden Fall in den Rucksack.

Ganz wichtig sind die Handschuhe! Den perfekten Eiskletterhandschuh gibt es nicht. Man nimmt am besten für das Sichern ein Paar dick gefütterte warme Handschuhe und für das Klettern zwei Paar dünne Handschuhe mit. Falls die dünnen Handschuhe nass werden, hat man ein Paar zum Wechseln.

 

Steigeisen, Steileisgeräte

Die Steigeisen für das Eisklettern zeichnen sich durch hohe Stabilität und spezielle Frontalzacken aus. Sie haben zumeist eine Bindung (vorne Stahlbügel, hinten Kipphebel), um einen festen Sitz am Bergschuh zu gewährleisten. Antistollplatten erhöhen die Sicherheit auf den Zu- und Abstiegen.

Steileisgeräte sind speziell geformte Eispickel, die sich sehr leicht ins Eis setzen lassen.

 

Eisschrauben, Eissanduhrfädler

Eisschrauben werden als Zwischensicherungen und am Standplatz verwendet. Sie lassen sich auch in der Kletterposition leicht ins Eis hineindrehen. Je nach Tour sollte man mindestens 10 bis 14 Eisschrauben in verschiedenen Längen mitnehmen. Die gebräuchlichste Länge sind 16 cm; für das Bohren einer Abalakow-Eissanduhr sollte man mindestens eine 20 bis 22 cm lange Eisschraube dabeihaben. Bei der Eissanduhr werden mit einer Eisschraube zwei Löcher in einem Winkel von ca. 60° zueinander ins Eis gebohrt. Die Löcher müssen sich an deren Grund treffen, sodass man mit dem Eissanduhrfädler ein Seilstück durchfädeln kann. Dieses Seilstück wird anschließend verknotet und dient so als Sicherungspunkt im Eis.

Ein Eissanduhrfädler ist ein dünner, scharfer und stabiler Haken mit ca. 25 cm Länge, der in das Bohrloch einer Eisschraube passt. Man kann ihn kaufen oder zum Beispiel aus einer Fahrradspeiche sehr gut selbst herstellen.

 

Klettergurt, Materialkarabiner

Beim Klettergurt sollte man auf bequemen Sitz und genügend Materialschlaufen (mindestens vier) achten. Leichtgewichtgurte sind meist ungeeignet. Am Gurt sollten auch Befestigungsmöglichkeiten für Materialkarabiner angebracht sein. Mit Materialkarabinern lassen sich die Eisschrauben am Gurt optimal transportieren.

 

Einfachseil oder Halbseile?

Für das Eisklettern in alpiner Umgebung über mehrere Seillängen nimmt man heute ausschließlich Halbseile. Sie bieten gegenüber dem Einfachseil ein Sicherheitsplus. In Eisklettergärten wiederum ist ein Einfachseil ausreichend.

 

 

Die Tourenplanung

Bei der Tourenplanung muss man neben der Länge des Zu- und Abstiegs sowie des Wasserfalls auch die Wetter- und Lawinensituation berücksichtigen. Die Qualität des Eises hängt stark vom Witterungsverlauf ab. Temperaturen unter -10 °C und über 0 °C, starke Sonneneinstrahlung, Wind und extreme Temperaturschwankungen wirken sich auf die Eisbeschaffenheit kritisch aus.

Man sollte immer nur Touren auswählen, die dem Können der Teilnehmenden entsprechen. Selbstüberschätzung führt sehr schnell zu gefährlichen Situationen!

 

Text und Fotos: Roland Groll, Alpinreferent der Naturfreundejugend Österreich, staatlich geprüfter Berg- und Schiführer

 

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